Transfloration

Vereinigung von Abschied und Anfang

 

In der Werkreihe Transfloration entstanden in den Jahren 1998 bis 2000 Holzskulpturen aus den Stämmen von Eiche, Buche, Esche, Ulme, Ahorn oder Linde, beim Brennen.

Durch den zum Teil kalkulierten und zum Teil dem Zufall überlassenen archaischen Brennvorgang entstanden neue Formen. Altes verging. Die gerußten Holzobjekte wurden anschliessend gebürstet, gewaschen und weiter ausgearbeitet zu einer Skulptur, mit bizarren Ausbuchtungen, Durchlöcherungen, Verformungen. Wie mythische Objekte aus einer anderen Zeit.

Zu Beginn erkundete Jens Kanitz die Materialität des ausgewählten Holzstammes. Der Künstler tritt mit dem Holz in ein Zwiegespräch und zeichnet mögliche plastische Formen, stellt Überlegungen an, macht Pläne.

Erst nachdem ein schlüssiges Konzept für den Vorgang einer Transfloration vorlag, wurde der Baum zum Material eines Brennvorganges. In dieser Phase gab es neben dem Geheimniszustand ganz konkrete Maßnahmen am Material durchzuführen.

Transflorationen – zu sehen als eine Art Zeitenwende – fügen sich ambivalent in das Vorhandene, trennen das Alte vom Neuen, vereinen Abschied und Anfang.

Gleichsam als Symbole einer natürlichen Welt blicken sie nach vorne und rückwärts zugleich.